Diagnostik

Hinweis für Besucher:

Leider steht zurzeit noch kein Aufzug zu unseren Praxisräumen zur Verfügung. Sofern Sie einen barrierefreien Zugang benötigen, können Sie sich für unseren Standort Koblenz unter 0261/13000-0 einen Termin vereinbaren.

Für das Mammographie Screening Programm Mittelrhein können Sie sich unter der Service-Hotline 06321-9674040 einen Termin am nächstgelegenen Screeningzentrum in Koblenz geben lassen.

Allgemeine Informationen zur Brustdiagnostik

Von der Brustkrebsfrüherkennung, über Probeentnahmen bis hin zur Tumornachsorge bieten wir eine persönliche, technisch und fachlich kompetente Betreuung unserer Patientinnen durch spezialisierte Ärzte und MFAs.

Mit modernsten Verfahren stellen wir die unbedingt notwendige Qualitätssicherung nach anerkannten Leitlinien in der Brustkrebsdiagnostik sicher und sorgen mit den entsprechenden Diagnoseverfahren (siehe unten) dafür, dass notwendige Eingriffe bei den betroffenen Frauen so schonend wie möglich vorgenommen werden können. Bei unklaren Befunden führen wir – in Abstimmung mit den überweisenden Kollegen – umgehend alle notwendigen Untersuchungen durch.

Dadurch kann innerhalb weniger Tage die Diagnose gestellt werden und eine spezifische Therapie erfolgen. Auch die möglicherweise nötige Umfelddiagnostik kann kurzfristig durchgeführt werden. In unserem Bemühen eine optimale Befundung und Therapie sicher zu stellen, arbeiten wir mit Praxen und Kliniken unterschiedlicher Fachdisziplinen zusammen. Das ermöglicht eine enge und individuelle Abstimmung der einzelnen Behandlungsschritte. Insbesondere besteht eine enge Kooperation mit dem Brustzentrum Mittelrhein.

Die Tomosynthese (3D-Mammographie)

Die Tomosynthese ist eine Weiterentwicklung der digitalen Mammographie. Diese neue Methode liefert hoch qualitative Bilder des Brustgewebes in 3 Dimensionen. Ermöglicht wird dies durch eine bewegliche Röntgenröhre am Mammographiegerät, mittels derer die Brust aus verschiedenen Winkeln aufgenommen werden kann.

Tumore lassen sich damit differenzierter und eindeutiger darstellen und können nach Form und Größe dreidimensional analysiert werden.

Aufgrund der höheren diagnostischen Genauigkeit und der Tumorklassifizierung bringt die Tomosynthese eine deutliche Verbesserung bei der Früherkennung von Brustkrebs, speziell bei Frauen mit dichtem oder vernarbtem Brustgewebe.

Kleiner Brustkrebs mit sehr guter Erkennbarkeit in der Tomosynthese

Kleiner Brustkrebs mit sehr guter Erkennbarkeit in der Tomosynthese

Digitale Vollfeld-Mammographie (FFDM)

Die Mammographie ist nach wie vor der entscheidende diagnostische Baustein in der Brustdiagnostik. Aufgrund der geringen Dichteunterschiede der weiblichen Brust, bestehend aus Drüsen, Fett- und Bindegewebe, muss an die Technik und Befundung einer Mammographie ein sehr hoher Anspruch gestellt werden.

Bundesweit kommen weitestgehend nur noch volldigitale Systeme zum Einsatz. Leider findet man in einigen Praxen immer noch Speicherfoliensysteme oder gar analoge Röntgenfilmmammographien. Aufgrund erheblicher Qualitätsschwächen bei vergleichsweise hoher Dosis sollten diese Geräte gemieden werden.

Denn auch und insbesondere feinste Mikroverkalkungen müssen sichtbar gemacht werden. Denn gerade Brustkrebsvorstufen können so entdeckt werden, unter Umständen Jahre bevor daraus ein relevanter Brustkrebs entstanden wäre. Die Brustdrüse zählt zu den strahlensensiblen Geweben. Mit der digitalen Vollfeldmammographie konnte die Strahlenbelastung  erheblich reduziert werden.

Da die Strahlenempfindichkeit der Brust mit zunehmendem Lebensalter abnimmt, setzen wir bei jungen Patientinnen –das heißt unter 40- die Mammographie nur sehr selten ein. Hier versuchen wir, die klinischen Fragestellungen mittels hochauflösender Sonographie zu beantworten. Hier gilt: Lieber eine Stanzbiopsie als eine Mammographie!

Für eine qualitativ hochwertige Mammographie ist die Kompression der Brust vor Anfertigung der Aufnahme notwendig. Je nach Empfindlichkeit kann die Kompression unangenehm bis schmerzhaft sein, sie ist jedoch für das Drüsengewebe nicht schädlich. Grundsätzlich wird die Radiologin/der Radiologe  nach Beschwerden fragen, Sie untersuchen  und einen Tastbefund erheben. Je nach Befund und Beurteilbarkeit der Mammographie werden weitere Untersuchungen erforderlich.

Das Ergebnis der Untersuchung wird in der Regel direkt mitgeteilt.

Magnetresonanztomographie der Brust (MR-Mammographie, MRM)

Die MR-Mammographie ist ein hochempfindliches Verfahren zum Brustkrebsnachweis. Sie ist das einzige Verfahren, das eine Mammographie komplett ersetzen kann. Sie ist aber auch das teuerste Verfahren und für die zu untersuchende Person durchaus anspruchsvoll. So sollten Sie in der Lage sein, sich ca 20 Minuten in Bauchlage nicht zu bewegen. Eine durch Bewegungsartefakte überlagerte Untersuchung ist u.U. ihr Geld nicht wert.  Auch die Befundung und Interpretation durch die Ärztin/den Arzt setzt ein hohes Maß an Erfahrung voraus.

Wir bieten sie in Kooperation mit dem radiologischen Institut des Krankenhauses St. Elisabeth unter der Leitung von Chefarzt Dr. Lutterbey an. Die Untersuchung wird dort an einem der modernsten Kernspintomographen von einem kompetenten Team durchgeführt. Die Befundung, Befundbesprechung und Rechnungstellung erfolgt durch die ÄrztInnen der Praxis für Mammadiagnostik.

Insbesondere kann sie „Problemfälle“ lösen:

  • bei schwierigem Gesamtbefund und eingeschränkter Sensitivität der Mammographie und Sonographie
  • bei bekanntem Mammakarzinom, vor brusterhaltender Operation zum Ausschluss eines Zweittumors (Multifokalität/Multizentrizität)
  • bei familiär erhöhtem Brustkrebsrisiko
  • Therapiemonitoring unter neoadjuvanter Chemotherapie (Chemotherapie vor einer Operation)
  • Tumorsuche
  • Differenzierung zwischen einem Karzinom und einer Narbe
  • Silikonimplantate, Wiederaufbauplastik

Zum Untersuchungsablauf: Für die Untersuchung müssen Sie den Oberkörper frei machen. Sie erhalten von uns eine blickdichte Körperbedeckung (Untersuchungskittel). Die Untersuchung erfolgt in Bauchlage. Dabei werden die Mammae in speziellen Untersuchungsschalen gelagert und nur ganz leicht fixiert. Eine Kontrastmittelgabe ist IMMER erforderlich. Die Dauer der gesamten Untersuchung liegt bei ca. 25 Minuten. Im Anschluss an die Untersuchung können Sie direkt nach Hause gehen, wenn nichts anderes vereinbart wurde. Wir teilen Ihnen das Befundergebnis baldmöglichst telefonisch mit.

Eine MR-Mammographie sollte frühestens 6 Monate nach einer Operation und nach einer Strahlenbehandlung durchgeführt werden. Im Einzelfall kann dies aber auch früher erforderlich sein. Die Entscheidung dazu wird in der Regel interdisziplinär getroffen. Sollten Sie einen Herzschrittmacher tragen, ist die Untersuchung nicht möglich. Unsere Praxis hat eine Kassenzulassung für diese Untersuchung. Die Fälle, in denen die Kasse für die Kosten aufkommt, sind allerdings auf zwei Indikationen beschränkt:

  • die Patientin hatte schon einmal Brustkrebs und es kann in der Nachsorge mit Mammographie und Sonographie nicht unterschieden werden, ob eine Narbe oder ein neuer Tumor vorliegt
  • es sind Lymphknotenmetastasen eines Mammakarzinoms  nachgewiesen, in der Brust lässt sich jedoch kein Tumor finden


MR-Mammographie einer Brust

MR-Mammographie einer Brust

Mammasonographie

Zuallererst: Die hochauflösende Sonographie (Ultraschall) der Brust ergänzt die Mammographie, kann sie aber als Verfahren nicht ersetzen. Der alleinige Einsatz als Früherkennungsuntersuchung ist nicht mit ausreichender Sicherheit möglich, da kleinste Mikroverkalkungen, wie sie bei Brustkrebs häufig gefunden werden, methodisch bedingt, mit der Sonographie nicht erfasst werden können.

Anders ist dies bei jungen Patientinnen, das heißt unter 40. Wegen der höheren Strahlenempfindlichkeit ist hier die Mammasonographie die Methode der ersten Wahl.

Zur Abklärung unklarer Befunde in der Mammographie ist der Ultraschall allerdings unverzichtbar. Häufig kann dann auch Entwarnung gegeben werden, in manchen Fällen ist  eine sonographisch gesteuerte Biopsie  erforderlich.

Da die Sonographie dynamische Untersuchungen zulässt, kann im Gegensatz zur statischen Mammographie auch die Komprimierbarkeit und Verschieblichkeit eines Tumors geprüft werden. In Kombination mit der farbkodierten Duplex-Sonografie (Powerdoppler) und der Elastographie ist eine weitere Charakterisierung eines Herdbefundes möglich.

Hochauflösende Sonographie eines Tumors und einer Biopsienadel

Hochauflösende Sonographie eines Tumors und einer Biopsienadel

Elastographie und Powerdoppler

Durch die hochauflösende Sonographie mit einer 18mHz-Sonde ist eine deutlich bessere Differenzierung zwischen gut- und bösartigen Veränderungen in der Brust möglich. Additiv kommt bei unklaren Befunden noch die Elastographie und die Powerdoppleruntersuchung zum Einsatz.

Bei der Elastographie wird ein unklarer Befund gezielt über Druck auf seine Gewebeeigenschaften im Vergleich zum umgebenden Brustgewebe untersucht. Mit dem Powerdoppler werden feinste Blutgefäße in einem Tumor sichtbar gemacht und daraus Rückschlüsse auf die Gewebeigenschaften gezogen.

Pathologische Blutgefäße in einem Brusttumor

Pathologische Blutgefäße in einem Brusttumor

Elastographie: Elastizitätsminderung eines Herdbefundes

Elastographie: Elastizitätsminderung eines Herdbefundes