CT-gesteuerte Drainage

Die perkutane (durch die Haut), CT-gesteuerte Abszessdrainage ist ein schonendes Verfahren zur Ableitung von Abszessen. Durch diesen minimal-invasiven ambulant durchführbaren Eingriff können häufig große operative Eingriffe ersetzt werden. Nach computertomografischer Darstellung des Abszesses, z. B. in der Leber, wird in örtlicher Betäubung ein großlumiger, speziell für diesen Zweck entwickelter Drainagekatheter in die Abszesshöhle eingebracht und an der Haut fixiert.

Das komplette Abszessmaterial wird abgesaugt, die Abszesshöhle wird mit Kochsalzlösung gespült. Eine Probe des Abszessinhaltes wird zur mikrobiologischen Aufarbeitung eingesandt. Ein Antibiogramm wird erstellt. So kann eine gezielte antibiotische Therapie eingeleitet werden.

Sehr schnell kommt es zu einer Rückbildung der Entzündungszeichen und Normalisierung der Körpertemperatur. Nach 8 bis 14 Tagen kann die Drainage in der Regel wieder entfernt werden.

Durch die optimale Kontrolle des Eingriffes durch die Computertomografie sind Komplikationen selten. Möglich sind Blutungen, Nervenverletzungen und Keimverschleppung. Je nach Lokalisation des Abszesses ist auch die Verursachung eines Pneumothorax (Luft zwischen Lunge und Brustwand) möglich. Alle diese Komplikationen können durch entsprechende Maßnahmen beherrscht werden.