Die Medizinische Physik
Die Medizinische Physik ist die Anwendung von physikalischen Methoden in Medizin und Biologie. Im Bereich der Strahlentherapie ist sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Medizin und Physik und bedingt damit eine besonders enge Zusammenarbeit zwischen Arzt, Medizinphysiker und medizinischem Assistenzpersonal.
Medizinphysiker (auch Medizinphysik-Experten genannt) sind in medizinischer Physik speziell ausgebildete Physiker oder Ingenieure. Sie tragen die Verantwortung für alle technischen Aspekte der Strahlenanwendung in der Heilkunde und sind u. a. verantwortlich für die exakte Bestrahlungsplanung und Qualitätssicherung. Ihre Ausbildung ist in der Strahlenschutzgesetzgebung geregelt.
Nachfolgend sind einige Aufgaben der Medizinphysiker aufgeführt.
Bestrahlungsplanung (physikalischer Teil)
- Bereitstellung der erforderlichen physikalischen Daten
- Auswahl der Bestrahlungstechnik und Vorgabe der Bestrahlungsparameter zur Realisierung des Behandlungsziels aufgrund der ärztlichen Vorgaben
- Bestrahlungsplanung für die Teletherapie (perkutane Strahlentherapie)
- Bestrahlungsplanung für die Brachytherapie (Afterloading)
Qualitätssicherung
- Dosimetrie an den unterschiedlichen Bestrahlungsgeräten
- Durchführung von Qualitätskontrollen in regelmäßigen Abständen, um den einwandfreien, sicheren und zweckdienlichen Einsatz der eingesetzten Geräte zu gewährleisten
- Beachtung und Handlung gemäß den geltenden Vorschriften: u. a. Strahlenschutzverordnung (StrlSchV), Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin, Röntgenverordnung (RöV), DIN-Normen, Leitlinien
- Überprüfung der Wartungs- und Reparaturmaßnahmen von Firmen
- Ausführung kleinerer Reparaturmaßnahmen
- Wahrnehmung der Aufgaben und Einhaltung der Anforderungen aus dem Medizinproduktegesetz (MPG)
- Entwicklung und Durchführung von Qualitätssicherungs- und Qualitätskontrollmaßnahmen
Strahlenschutz
- Beratung in Fragen des Strahlenschutzes bei medizinischen Expositionen
- Strahlenschutz bei der Abfall-, Abluft- und Abwasserbeseitigung
- Strahlenschutztechnische Sicherheitsmaßnahmen
- Regelmäßige Unterweisung der Ärzte und technischen Assistenten in der Medizin
- Personendosimetrie der beruflich strahlenexponierten Personen
- Aktive Beteiligung an der Fort- und Weiterbildung bei Strahlenschutzkursen
Verschiedenes
- Mitwirkung bei der Entwicklung und Bereitstellung neuer Diagnose- und Behandlungsverfahren
- Lehrveranstaltungen und interne Fortbildungsmaßnahmen
- Beteiligung an fachbezogenen Kongressen und externer Fortbildungsveranstaltungen